Die Stadtkirche von Mylau von der Burg aus gesehen
Unsere Stadtkirche erzählt aus ihrem Leben.
An der Stelle, wo ich jetzt stehe, stand früher eine kleinere Kirche.
Als die nicht mehr ausreichte, gründeten die Mylauer 1855 einen Kirchenbauverein. Bis 1887 wurden 133.000 Mark für meinen Bau gesammelt.
In der alten Kirche wurde am 11. September 1887 noch einmal Gottesdienst gefeiert. Und schon am 25. September 1887 wurde mein Grundstein gelegt. Nur drei Jahre hat man gebraucht, um mich zu bauen. Am 13. Oktober 1890 wurde ich geweiht. Jedes Jahr feiere ich deshalb am zweiten Sonntag im Oktober Geburtstag.
Ich bin sehr froh, dass es in mir noch etwas aus der alten Kirche gibt: Die 1731 von Gottfried Silbermann erbaute Orgel wurde ausgebaut
und in einem neuen Gehäuse in mich eingebaut. Die Orgel hat 1155 Pfeifen und ich freue mich jedes Mal, wenn sie gespielt wird.
Meine Erbauer haben etwa 102 verschiedene Ziegelformen benutzt, und bei den Holzarbeiten haben sie sich ebenfalls viel Mühe gegeben. Die vielen Verzierungen finde ich wunderschön. Auch die Malereien im Innenraum und die Bleiglasfenster mag ich sehr – von ihnen gefallen mir die Darstellungen von Weihnachten, Ostern und Pfingsten im Altarraum am besten.
In den achtziger Jahren ging es mir gar nicht gut. Mein Dach war kaputt und darunter hat auch mein Innenleben gelitten. Unter Leitung von Pfarrer Gotthold Lange wurde viel an mir gearbeitet. Mein Dach wurde in Ordnung gebracht und dann wurde innen wieder alles so hergestellt, wie es gewesen war.
Im Jahr 2012 wurde mein Turm neu gedeckt. Darüber bin ich froh und warte nun darauf, ob bald weiter an mir gearbeitet wird.
Die Gemeinde hat vor ein paar Jahren etwas an mir verändert, was
mir gut gefällt: Auf mein Dach ist auf der Südseite eine Solaranlage zur Erzeugung von Strom gebaut worden. Damit will man zeigen, wie wichtig erneuerbare Energien sind.
Manchmal finde ich es schade, dass ich keinen Namen außer „Stadtkirche Mylau" habe. Vielleicht könnte man mich ja „Evangelistenkirche" nennen. Denn die vier Evangelisten, die uns die Geschichten von Jesus Christus überliefert haben, kommen fünfmal in mir vor – als Darstellung ihrer Personen oder mit ihren Symbolen. So wichtig war meinen Erbauern das Wort Gottes, das in mir verkündigt wird.
Und was sagt die Stadtkirche heute zu uns?
Ich bin froh: Ich bin kein Museum. Ich bin das Gotteshaus der lutherischen Christen in Mylau. In mir kommt die Gemeinde zu den Gottesdiensten zusammen.
Paare werden in mir getraut, Kinder oder Erwachsene werden getauft, Jugendliche werden konfirmiert.
Gemeindeglieder und Gäste versammeln sich zu Andachten und gelegentlich zu Friedensgebeten.
Musik erklingt in mir. Viele Leute kommen, um mich anzusehen oder
die Orgel zu hören.
Und wissen Sie, was ich mir wünsche?
Dass Sie kommen und mich besuchen!
Zum Gottesdienst oder zum Konzert oder einfach so einmal.
Viele Leute, die in mir mit Gott und miteinander verbunden sind, machen mir am meisten Freude!
Quelle: Evangelisch - Lutherische Kirchgemeidne Mylau
Die Geschichte hat mir so gut gefallen, so das ich sie euch nicht vorenthalten wollte. Dort könnt ihr noch andere Bilder sehen, so zum Beispiel auch, wie sie vorher zu sehen war, ohne Gerüste.
Nun erscheinen aber meine anderen Bilder.
die Seitenansicht mit einem hinteren Eingang
ein Kirchturm
der vordere Eingang ist eingerüstet, wichtige Baumaßnahmen sind erforderlich
die Kirchturmuhr wurde schon restauriert
das Innere der Kirche konnte ich leider nicht sehen
Unsere Nova möchte jeden ersten Dienstag im neuen Monat Glockentürme sehen. Ihr schicke ich gerne meinen Beitrag.(HIER)
Ich schicke euch liebe Grüße
Das ist klasse liebe Paula, nicht nur dass du morgen wieder mit dabei bist, sondern auch die Geschichte ist echt toll. Wie gut dass du sie uns nicht vorenthalten hast. Mag eh solche Geschichten die in "Ich-Form" geschrieben sind. Das machen die Mauern so lebendig. Freue mich sehr darüber und danke dir dafür.
AntwortenLöschenHab noch einen tollen Wochenstart und ganz liebe Grüsse
N☼va
Liebe Paula,
AntwortenLöschendas ist wirklich eine schöne Geschichte dieser doch außergewöhnlichen Kirche und hier ist sie einfach mal selbst zu Wort gekommen. Das macht den Zauber dieser Geschichte aus!
Stimmt, sie ist kein Museum, sondern zeigt, dass sie ein lebendiges Innenleben hat. :-)
Liebe Grüße und ich wünsche dir eine schöne neue Woche
Christa
Liebe Paula,
AntwortenLöscheneine so nette Geschichte von und über eine Kirche habe ich auch noch nie gelesen.
Finde ich ganz prima und irgendwie lebendig, obwohl der Bau schon urururalt ist ;-))
Deine Bilder zeigen auch, welch imposantes Bauwerk diese Kirche ist, von der Ferne sieht man ja hauptsächlich den Turm und der wirkt ja filigran.
Ein ganz toller Post.
Liebe Grüße und eine schöne Zeit für Euch beide
Elisabetta
Wow, die Kirche hat ja wirklich so einiges zu bieten, was mir von außen gar nicht ansieht. Ein Orgelkonzert dort zu erleben ist sicher einmalig. Gut, dass die Gemeinde so viel renovieren und pflegen konnte, dass die Kirche heute fast "herausgeputzt" aussieht. Ein wirklich schönes Schmuckstück für Mylau.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Arti
Liebste Paula,
AntwortenLöschendanke für diese schöne Geschchte von Dir, und auch von der Kirche selbst erzählt :O) Danke auch für die schönen Bilder!
❅Ich wünsche Dir eine schöne neue Woche❅
♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥
Die Kirche kann gut erzählen, sie sollte ihre Lebensgeschichte noch mehr "ausbauen" und ein Büch´l rausgeben!!
AntwortenLöschenEine gute Woche,
Luis
Liebe Paula,
AntwortenLöschendas hast du sehr gut überlegt die Geschichte uns nicht vorzuenthalten - sehr interssant und lesenswert.
Die Seitenansicht finde ich sehr beeindruckend, liebe Grüße
Kirsi
Die Bauzeit ist tatsächlich erstaunlich kurz für diesen detailreichen Kirchenbau. Und Silbermann-Orgeln gehören zu den besten, die es weltweit gibt. Da kann die Kirche richtig stolz darauf sein.:-)
AntwortenLöschenDie Geschichte der Kirche ist auf angenehme Weise erzählt, nicht nur "trockene" Fakten, sondern gefühlvoll. Das gefällt mir auch.
Nun muss ich nur noch Mylau suchen, auf der Landkarte :-)
Liebe Grüße
Beate